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Erster Eindruck: Polar Loop mit dem Flow Webservice im Test

Polar Loop mit h7 Brustgurt

Polar Loop mit Bluetooth smart kompatiblen Brustgurt h7

Gut sechs Wochen nachdem Polar seinen neuen Activity Tracker “Loop” präsentiert hat, klingelt der Postbote mit dem brandneuen Gerät an unserem Testlabor. Im Paket ist nicht nur der “Loop”, sondern noch der passende Bluetooth smart h7 Brustgurt. Im Ersten Eindruck nach hat das neue Gerät aus Finnland sehr viele Ähnlichkeiten mit dem nike fuelband. Zusätzlich aber mit der Polar Spezialität, der Herzfrequenzmessung, gepaart. Diese erlaubt zum Einen die Überwachung des internen Drehzahlmessers des Menschens beim Sport und zum Anderen die kontinuierlichen Aktivitätsverfolgung den gesamten Tag über. Zugegeben “Activity Tracking” klingt besser, oder zumindest hipper. Aber was ist eigentlich “Activity Tracking” und “Wearables”? Mit “Activity Tracking” bezeichnet man Methoden, die tägliche Aktivität von uns zu erfassen und auszuwerten. “Wearables” sind dazu (technische) Geräte, welche man den tagsüber oder beim Sport tragen kann. Letztlich ist das Ziel des “Activity Trackings” seinen eigenen Alltag besser einschätzen zu können, bei Phasen längerer Inaktivität gewarnt zu werden und sich somit für mehr Bewegung zu motivieren. Der Polar “Loop” macht dies tagsüber durch einen eingebauten Beschleunigungssensor und beim Workout durch die optionale Erweiterung durch einen Bluetooth smart kompatiblen Brustgurt. Dieser muss nicht zwingend von Polar sein.

Der Loop auspacken und einrichten

Dank des “Reisverschlusses” auf der Unterseite ist die Packung in drei Sekunden offen. Im Paket ist der “Loop” , ein spezielles USB Anschlusskabel zum Auslesen und Laden, sowie ein Montagewerkzeug welches beim kürzen des Armbandes behilflich ist und natürlich ein Faltblatt als Anleitung und mit Hinweisen in verschiedenen Sprachen. Zunächst muss man das Armband auf die benötigte Länge kürzen. Hierfür trennt man ein Teil des Faltblattes an der perforierten Stelle ab und erhält ein Maßband. Das hat zum Einen eine Skala in Zentimetern und zum Anderen eine Skala mit der Anzahl abzutrennender Segmente. In meinem Fall muss ich insgesamt acht Segmente abtrennen, welche sich zu jeweils 50% auf die beiden Seiten aufteilen. Mit einer scharfen Schere lässt sich der Schnitt sehr einfach durchführen. Aber Achtung! Leiber erst einmal zu wenig kürzen, denn verlängern kann man das Armband nämlich nicht mehr. Auch ist mir momentan unbekannt, ob Polar ein Ersatzarmband im Service anbieten kann oder wird. Zu einem späteren Zeitpunkt habe ich das Armband allerdings nochmal um ein Segment gekürzt, damit es besser passt. Damit sitzt der “Loop” jetzt wirklich angenehm. Alles in Allem hat die Anpassung des Armbandes mit dem mitgelieferten Werkzeug ungefähr fünf Minuten gedauert. Dies lässt sich also auch mit zwei “linken” Händen bewerkstelligen. 😉

Der nächste Schritt besteht in der Einrichtung des “Loop” mit Hilfe der Flow App für iPhone oder per FlowSync Software am PC oder MAC. Ich habe mit der FlowSync für Mac gestartet, da man den “Loop” a) zu beginn laden sollte und b) Ihn nur mit Hilfe der USB Verbindung aus dem werksseitigen Tiefschlaf bekommt. Um die Software herunterladen zu können, muss man sich zunächst im Flow beta Webservice einloggen. Dies kann man entweder mit seinen vorhandenen polarpersonaltrainer.com Anmeldedaten machen und somit auch seine persönlichen Einstellungen übernehmen oder auch kostenlos komplett neu registrieren. Nach dem man sich erfolgreich angemeldet hat, kann man nun die Software für sein System herunterladen und auf seinem Rechner installieren. Läuft die Anwendung dann auf dem Computer, muss man nochmals einmalig auch im FlowSync seine Anmeldedaten hinterlegen, damit von nun an alles vollautomatisch ablaufen kann. Schließt man nun sein “Loop” per USB Kabel am Rechner an, wird er automatisch gestartet und mit allen wichtigen Daten sowie der richtigen Uhrzeit programmiert. So und nun darf man den Loop anlegen…

Im täglichen gebrauch

Zunächst einmal muss man den “Loop” tragen. je mehr, umso besser und Polar empfiehlt mehr als 10h täglich. Er hat nur eine Taste die seitlich neben dem “Display” sitzt. Diese tippt man an, damit die Anzeige erscheint. Es können im Normalfall die “Uhrzeit”, “Aktivität”, “Kalorien” und die sogenannten “Steps” angezeigt werden, sowie bei verschieden Ereignissen kurze Animationen und Lauftexte. Zusätzlich kann, sobald ein kompatibler Brustgurt verbunden wurde, die “Herzfrequenz” ebenfalls angezeigt werden.  Dazu aber später im eigenen Unterpunkt mehr. Zunächst einmal sind die “Steps” der grundlegende Baustein nicht nur des “Loops” , sondern auch des kompletten Flow beta Webservices. Durch den im “Loop” eingebauten Beschleunigungssensor kann die gerade durchgeführte Tätigkeit erfasst werden. Sprich der “Loop” kann erkennen, ob man am Schreibtisch sitzt, wie ich jetzt gerade am Rechner tippe, oder ob man gerade den Flur entlang zum Kopierer läuft oder die Treppen auf die Dachterrasse nimmt. Jedem Bewegungsablauf werden dann sogenannte “Steps” zugerechnet. Je aktiver man dabei ist, umso mehr “Steps” werden gezählt. Aus den “Steps” werden dann mit Hilfe der persönlichen Eingaben wie Geschlecht und Alter der Kalorienverbrauch des jeweiligen Tages unter “Kalorien” angezeigt. So kann man Abends zumindest ungefähr abschätzen, ob man sich das Kalbsschnitzel verdient hat, oder ob man nicht doch lieber zum Salatteller greifen sollte. Zuletzt zeigt der “Loop” einem unter “Aktivität” das Verhältnis zwischen einem Tagessoll an, ich nenne es jetzt mal “Bewegung”, und der bisher absolvierten “Bewegung”. Bei dieser Anzeige wird also derjenige belohnt, der die Treppen anstatt dem Aufzug, den Arbeitsgruppendrucker anstatt des Druckers am Schreibtisch und so weiter nimmt. Zusätzlich zeigt einem der “Loop” auch an, was man noch tun müsste, um sein Tagesziel zu erreichen. Zum Beispiel zeigt der “Loop” xy Minuten joggen oder x:yz Stunden laufen an.

Zusätzlich habe ich die Polar Flow App auf einem iPhone installiert und ebenfalls mit dem Flow beta Webservice verbunden.  Die Flow App kann ab dem iPhone 4s (und neuer) über Bluetooth smart den “Loop” auslesen.  Diese Daten werden dann auch automatisch mit dem Webservices. synchronisieren. Dies macht besonders tagsüber Sinn, wenn man unterwegs ist und man mehr Details als die auf dem Display des “Loop” verfügbaren Informationen sehen möchte. Zudem kann man in der App weitere Informationen wie sein Körpergewicht oder Befinden zum jeweiligen Kalendertag eintragen und mit der flow’schen Datenwolke synchronisieren. Eine Android Version ist in Vorbereitung und setzt wegen der Bluetooth smart Unterstützung mit Sicherheit Android 4.3 voraus.

Beim Training

Der “Loop” ist, im Gegensatz zu den bisher auf dem Markt erhältlichen “Activity Trackern”, auch beim Training nützlich. Hierfür benötigt man nur einen Bluetooth smart kompatiblen Brustgurt und schon misst der “Loop” auch die Herzfrequenz. Das erstmalige “bekanntmachen” des “Loops” ist ebenso einfach wie das Starten einer Aufzeichnung. Man muss lediglich den “Loop” so nah wie möglich an den gewünschten Sensor halten und die Taste drücken. Über das sogenannte “Approximity Pairing” erkennt der “Loop” automatisch den Brustgurt, welcher deutlich “näher dran” ist und verbindet sich automatisch. So muss man sich also immer nur das Handgelenk an die Brust halten und den Knopf streicheln und schon wird einem die Herzfrequenz angezeigt. Um das Training und somit auch die Aufzeichnung zu beenden, muss man lediglich den Brustgurt ausziehen. Ich verwende den “Loop” momentan mit dem Polar h7 Sensor, welcher nicht nur Bluetooth, sondern auch noch das Herzfrequenzsignal analog  im 5kHz Bereich sendet und so mit einigen anderen Pulsuhren und auch Studiogeräten im Fitnesstempel kompatible ist. Ich werden allerdings noch einige Tests mit dem wahoo BlueHR und dem neuen Sigma R1 blue machen, um auch herstellerübergreifende Kompatibilität nachzuprüfen. Nachdem Training kann man seine Daten entweder über die Polar Flow App oder am PC/MAC über die FlowSync Software an den Polar Flow beta Webservices übertragen. Sowohl in der Flow App, als auch im Webservice kann man den Herzfrequenzverlauf in Diagrammform ansehen oder sich eine Verteilung zwischen “erhöhter Fettverbrennung” und “Steigerung der Fitness”.

Zwischenfazit

Der “Loop” macht Spaß! Auch wenn es hier und da, der Flow Webservice ist ja noch im beta Stadium, noch etwas hackt, ist es doch sehr interessant seine tägliche Aktivitäten resümiert zu bekommen. Auf Grund der Tatsache, dass der “Loop” in Deutschland erst im 1. Quartal 2014 auf dem Markt kommt und zu Weihnachten nur in den USA, Kanada und Finnland erhältlich ist, kann einem die momentan rein englischsprachige Weboberfläche und Flow App zugemutet werden. Da man den “Loop”, im Gegensatz zu den vielen anderen “Trackern” auch mit der ureigenen Polar Herzfrequenzmessung verwenden kann, bietet er auch für gelegentliche Fitnessstudiogänger, Jogger oder Radfahrer genügend potenzial für die Trainingsgrundlage. Auf jeden Fall ist Polar nach vielen Jahren der Produktkosmetik nun scheinbar doch bereit, durch Neuerungen seinen Marktanteil beim Kunden zu verteidigen…

Quellen:

Polar Flow Webservice

Offizielle Polar Loop Microsite (engl.)

16 Kommentare zu Erster Eindruck: Polar Loop mit dem Flow Webservice im Test

  1. Eileen Schedlbauer // 24. Februar 2017 um 00:30 //

    Hallo. Habe mir den Polar Loop bestellt. Extra ein System-Update auf’s Handy (Samsung galaxy s7 edge) geladen. So. Nun habe ich aber keinen PC mehr!
    Muss ich jetzt den Loop zurückschicken? Ist ja noch nicht mal angekommen. Oder gibt es eine Möglichkeit? Für Hilfe wäre ich dankbar!

  2. Wie lange hält eigentlich der Akku von Polar-Loop ohne Brustgurt. Ich frage , weil meine „erste “ Polar – Loop ,bereits nach ca. 24-26 Std erneut aufgeladen werden musste . Ich habe diese zurück geschickt und eine Neue bekommen , aber ich muss jetzt feststellen viel länger kann diese auch nicht ohne aufgeladen zu werden .Meiner Meinung nach sollte die Polar-Loop mind. 3 tage , ohne aufladen , auskommen !! ?Wie lange halten denn eure ??

    • 3 Tage sollte der Akku schon halten. Ca.jeden 3. Tag lade ich meinen Polar Loop auf.

  3. Hörnchen // 7. Oktober 2014 um 12:37 //

    Hallo zusammen, ich habe den Loop auch getestet, und ich muss sagen, im Gegensatz zu den anderen Trackern auf dem Markt hat er meiner Meinung nach doch einige Nachteile. So ist das Armband umständlich zu kürzen, die Bluetooth Verbindung klappt nicht immer und in der Darstellung der Werte sind andere Anbieter wie Garmin oder Runtastic mit dem Orbit schon weiter. Allerdings hat der Loop auch Vorteile, wie die Mögichkeit einen Pulsgurt zu koppeln und Trainingseinheiten planen zu können. In wie weit man dann aber schon auf einem Sport-Level ist, bei dem sich eine GPS-Uhr lohnt, muss jeder für sich entscheiden. Meinen Test mit einigen Bildern findet ihr hier

  4. Für diejenigen die sich verschnitten haben: einfach zu polar einschicken, die tauschen das Armband gegen ein neues.

  5. Hi,

    super Bericht!
    Wurden andere Brustgurte bereits getestet?

  6. Hallo Luke – jetzt nach über einem Vierteljahr – wie ist inzwischen dein Feedback?
    Hast du schon einmal versucht iPhone und Loop gleichzeitig mit Daten vom H7 Herzfrequenzsensor zu füttern?
    Beim Sporteln ist das GPS Signal vom iPhone (in meinem Falle ein 4S) von Vorteil.

    Gruß Kai

  7. Wenn man eine zeitlang unterwegs ist, zeigt der bei den steps irgendwann mal ein K dahinter an – in meinem Fall jetzt 38,6 K – was bedeutet das?

    • Hallo,
      „k“ ist in diesem Zusammenhang die Abkürzung für „kilo“ und bedeutet also x 1.000 38,6 K bedeutet also 38.600 Steps.
      Vg Luke

  8. Hallo,

    habe seit drei Tagen einen Loop. Von einer früheren Verwendung hatte ich noch einen Wahoo Blue HR rumliegen und wollte den natürlich gerne zusammen mit dem Loop benutzen. Um kurz zu machen: es funktioniert!

    Gruß,

    René

  9. Wenn man mit einem „richtigen“ HF-Messer trainiert (z. B. RCX3), sollte man dann den LOOP abschnallen oder kann man beide parallel füttern? Werden die Daten der RCX3 auch auf der Flow-Seite eingetragen? Bin ich dann doppelte Distanz gelaufen?

    • Hat sich gerade von selbst erledigt, der Polar-Support hat mir geschrieben: Sie empfehlen, Sportuhr als auch Loop anzubehalten. Die Sportuhr protokolliert auf polarpersonaltrainer.com, die LOOP auf der Flow-Seite. Da kommt sich nichts ins Gehege. 🙂

  10. Rita Schmid // 14. März 2014 um 18:43 //

    Hallo,

    Hast schon test mit wahoo blueHR gemacht, funktioniert er mit dem polar loop und wenn ja, wie kann man ihn verbinden?

  11. Und hat es geklappt mit Wahoo Brustgurtel?

  12. Schulz-Pellmann // 20. Februar 2014 um 15:08 //

    Vielen, vielen Dank für die deutschsprachige Anleitung. Da hat man auch als etwas älterer Teilnehmer den Durchblich und Hilfe. Vom Verkäufer wurde mir versichert: „Es wäre alles ganz einfach“ und habe zuhause mein Glück versucht. Leider tat sich aber garnichts und ich habe den Loop nicht mal aktiviert bekommen und Anleitungen waren nur in Englicher Sprache. Also zurückgebracht zum Verkäufer. Nach 2 Wochen habe ich ihn zurückbekommen, er würde jetzt funktionieren. Von einem netten Trainingspartner habe ich den Tipp mit dem googeln im Internet bekommen.Jetzt läuft der Loop und ich kann mit meinem Training durchstarten.

    Viele Grüße Iris

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