TRAINING LAB
Aktuell

‚End of life‘-Erklärung

Erneut möchte ich unsere Plattform nutzen, um auf einige Anfragen – die zuletzt etwas häufiger gestellt wurden – öffentlich zu antworten.

Auf die Hintergründe will ich an dieser Stelle nicht näher eingehen, sondern lediglich ein Statement in eigener Sache abgeben.

Fast jedes Produkt weist eine bestimmte Haltbarkeitsgrenze auf.

  • Bei rein materiellen Dingen korreliert diese Haltbarkeitsgrenze häufig mit dem Abnutzungsgrad (das ist also rein mechanischer Natur -> bei guter Pflege kann man diese imaginäre Grenze unter Umständen bis in die ferne Zukunft hinauszögern),
  • bei technisch geprägten Gütern spielt dann manchmal auch die technische Infrastuktur eine sehr große Rolle (als Beispiel sei hier auf Schallplatten, die Audio-Kassette, Walkman und MP3 Player verwiesen, die in ihrer Urform (fast) alle durch neuere Technologien ersetzt wurden und wenn, dann nur noch ein Nischendasein fristen, selbst dann, wenn die dazugehörende Technik, wie das beim MP3 Player der Fall ist, immer noch aktiv genutzt wird, aber der MP3 Player in seiner Urform vom Smartphone als Abspielgerät immer mehr verdrängt wurde)
  • und bei Software-Produkten hängt vieles von der Softwarepflege ab, wobei auch hier die softwareseitige Infrastruktur eine große Rolle spielen kann (und irgendwann sogar ein Projektende einläuten kann -> in der IT Welt gibt es viele Saurier, die urplötzlich von der Bildfläche verschwunden sind).
  • Nur der Vollständigkeit halber: mitunter gerät ein Produkt auch schlichtweg aus der Mode bzw. das Interesse dafür geht verloren, was dann in der Regel zu einem bewusst herbeigeführten Einmotten bzw. (Hobby)-Aufgabe führt.

Ihr könnt Euch jetzt vielleicht denken, worauf ich hinaus will. Ja, es geht um die TrainingLab Pro PC Software, da es die letzten Wochen einige sich stark ähnelnde Anfragen gab (einige davon dürften Ernst gemeint gewesen sein, bei anderen bin ich mir aber nicht so sicher).

Um es kurz zu machen, kein Software-Hersteller dieser Welt wird eine Garantie geben, dass sein Software-Produkt unendlich lange gepflegt wird. Das gilt auch für die TrainingLab Software (die nebenbei erwähnt bereits Ende/Anfang 2012/2013 solch eine Phase durchlaufen hat und dann als Pro Version neu durchgestartet ist). Das mag für einige User nun etwas irritierend klingen, daher will ich diesen Beitrag mit einigen harten Fakten hinterlegen:

Derzeit ist ein zeitnahes Projektende NICHT angedacht, da ich (der Entwickler) die TrainingLab Pro selbst gerne nutze und gerade die letzte Zeit einige aktive User mit mir in Kontakt getreten sind, die sehr konstruktiv waren (seien es Ideen, Anregungen oder auch Fehlerreporte gewesen, die an mich herangetragen wurden) -> die Programmiererei macht dann natürlich mehr Spaß, wenn es konstruktiven ‚Input‘ gibt 🙂

Allerdings bin ich eine kleine Klitsche und es ist denkbar, dass ich das Zeitvolumen, welches dieses Projekt beansprucht, irgendwann auch wieder etwas herunterfahren muss, was sicherlich dazu führen dürfte, dass Updates nicht mehr alle paar Monate erfolgen, wie das die letzten Jahre sehr oft der Fall war, sondern das Projekt auch mal wieder längere Zeit brachliegen wird.
Gerade jetzt in dieser komischen Corona-Zeit ist vieles ungewiss, auch ich werde mich womöglich beruflich (komplett) neu orientieren müssen und das könnte dann auch Einfluss auf mein privates Zeitfenster haben (also auch auf die Weiterentwicklung dieser Software).

Sollte irgendwann der Zeitpunkt gekommen sein, ab dem es mir unmöglich erscheint, die Software weiterpflegen zu können* oder zu wollen, so werde ich das zeitnahe ankündigen. In keinem Fall würde das aber zu einem softwareseitigen erzwungenen Stopp führen (also zu einem hardcordierten Funktionsstopp), sondern die TrainingLab Pro würde dann in eine ’nicht mehr weitergepflegte‘ Freeware-Version transferiert werden, wie ich das beim HRMProfil Vorgänger Projekt (einstmals Shareware) ja bereits gemacht habe, das als voll funktionsfähige Freeware immer noch auf meiner Webseite verfügbar ist (übrigens seit Ende 1998 und HRMProfil scheint – von ganz kleinen Beeinträchtigungen abgesehen – auch noch auf aktuellen Windows PC Systemen stabil zu laufen).

Da die TrainingLab Pro ihre Daten lokal speichert, können auch keine Probleme infolge der Abschaltung diverser Internet basierter Server bzw. Dienste entstehen, wenn man von dem Freischaltungsprozess der Software absieht, der bei einer Freeware aber ohnehin entfallen würde und der optionalen Anbindung diverser Internet basierter Karten bzw. optionaler Plugins, die zum Teil auf Internet basierten Cloud-Diensten aufbauen.

Es stimmt aber, dass es eine kleine Einschränkung gibt, nämlich eine Hinweismeldung, die nach einiger Zeit beim Programmstart aufpoppen kann und die ich hier auch nicht verheimlichen will.

Diese Meldung ist keine Software-Timebomb, sondern ein Hinweis, dass sich die TrainingLab Pro in einem aktiven Entwicklungsprozess befindet und der User bitte ab und an mal ein Update vornehmen sollte. Man kann jetzt trefflich streiten, ob es sinnvoll ist, den User ein Update auf diese Weise nahezulegen. Da ich aber den Support alleine stemmen muss und diesen – wie einige von Euch wissen – auch einigermaßen Ernst nehme, habe ich mich irgendwann für diesen Weg entschieden, denn supportseitig ist es die Hölle, wenn man zu oft auf die Existenz neuerer Versionen hinweisen muss, weil sich mitunter immer noch sehr veraltete Versionen in Benutzung finden.

Ich kann an dieser Stelle nur explizit versichern, dass mit den Updates keine Sauereien Einzug halten, sondern jedes Update einzig und alleine auf Verbesserungen abzielt. Wenn diese Meldung erscheint, dann ist man meistens mehrere Versionstände in Rückstand. Möglicherweise wird diese Meldung aber entfallen, wenn die TrainingLab Pro einmal den Status ‚Release Candidate‘ hinter sich gelassen hat 🙂

* Die für mich – derzeit – denkbaren Gründe, einen Entwicklungsstopp einzuleiten, wären a) ein kompletter Umbau des Windows OS seitens Microsoft, mit der Folge, dass native Windows Anwendungen nicht mehr kompatibel wären (das wäre dann ein Cut, der eine komplette Neuprogrammierung bedingen würde) und b) gesundheitliche Gründe, die so massiv wären, dass eine Weiterarbeit an dem Projekt nicht mehr möglich wäre.

Glücklicherweise ist von diesen Gründen bisher keiner eingetroffen und so wie es ausschaut, wird Microsoft an Windows in der jetzigen Form noch einige Zeit festhalten. Und was die eigene Gesundheit betrifft, so geht’s mir auch recht gut (wobei dieser fiese Corona Virus einem die Endlichkeit des eigenen Seins schon etwas vor Augen hält).

Sei’s drum, ich denke, das ist ein fairer Deal. Wer aber meint, dieses Risiko (aus des Users Sicht) nicht eingehen zu können oder zu wollen, der sollte um die TrainingLab Pro Software besser einen Bogen machen. Es gab nämlich zwei, drei Anfragen, die darauf abzielten, dass ich eine Art Garantie für eine lebenslange (> 10 Jahre) Weiterentwicklung und Verfügbarkeit dieser Software abgeben sollte, was ich aber natürlich nicht tun werde. Zumal solch eine Garantieforderung auch in keinem Verhältnis zum angesetzten Preis (24,90 €) stünde, der obendrein mehr als fair ist. Wer – womöglich auch aufgrund schlechter Erfahrungen – nicht bereit ist, dieses Wagnis auf sich zu nehmen, der sollte wirklich besser nach Alternativen Ausschau halten (von denen es ja einige gibt, auch Freeware und auch einige recht gute Programme darunter). Die TrainingLab Pro wird zu einem fairen Preis angeboten und ich bin davon überzeugt, dass sie den angesetzten Preis auch Wert ist (gerade auch in Anbetracht der Produktpflege, die man der Programmhistorie entnehmen kann).

Ich – als Software-Entwickler – bin übrigens der Meinung, dass eine Software nach einigen Jahren auch das Recht haben sollte, würdevoll abzutreten (wenn denn Altersschwäche eingetreten ist und keine Zeit oder Ressourcen für Reanimationsmaßnahmen vorhanden sind), aber das sollte eben m.E. würdevoll erfolgen, einfach Ausschlafen lassen (wie man sich im hohen Alter vermutlich sein eigenes Ende herbeiwünschte, sofern man darauf Einfluss hat).

Abschließend: ich will das alles an dieser Stelle nicht werten und falls nun jemand meint, einen Seitenhieb auf irgendeinen Kollegen oder Produkt herauszulesen, dann liegt er falsch. Letztlich kann jeder Software-Entwickler selbst entscheiden, wie er dieses Thema angeht.

Ich kann und will nur – aufgrund der letzten Anfragen – einwerfen, dass die TrainingLab Pro – wenn es mal soweit sein sollte – von mir keine aktive Sterbehilfe erhalten wird (um es mal etwas metaphorisch zu umschreiben), sondern quasi von mir unbeaufsichtigt ihr weiteres Dasein fristen kann (ohne irgendwelche softwareseitigen Einschränkungen meinerseits).

Wer an diesen Worten zweifelt, nun, ich mache es mir jetzt einfach und verweise noch einmal auf mein altes HRMProfil Projekt, welches von mir nie abgesägt wurde, sondern durch eine finale Freeware ersetzt bzw. abgeschlossen wurde.

Das ist mein – zugegeben etwas längeres – Statement in dieser Sache/Frage. Damit wäre aber alles gesagt.

PS: Im Moment läuft alles etwas anders ab, teilweise gefühlt im Zeitlupenmodus. Wenn ihr kleineren Anbietern etwas Gutes tun wollt, so verdammt bitte nicht per se die Werbebanner auf deren Webseiten oder die optionalen Affiliate-Marketing-Programme, denen sie sich mitunter angeschlossen haben!